Die Basis der Arbeiten bildet eine Analyse der derzeitigen Technologien zur Herstellung von Pasten bzw. Suspensionen.
Im Rahmen dieses WTT-Projekts soll ein Wissens- und Technologietransfer für die FROXIMUN AG hinsichtlich technischer Anforderungen und innovativer Lösungen zu den Themen Entwicklung und Herstellung einer Prothesenhaftcreme auf MANC®-Basis für die tägliche Anwendung erfolgen. Durch die charakteristischen Eigenschaften und hohen Aufwendungen an Prüfmethoden mit dem Wirkstoff MANC® werden hohe Anforderungen an das zu entwickelnde Produkt gestellt.
Aufgrund der Innovation sowie der Schaffung neuer Ressourcen im produktiven Bereich, beteiligt sich das Land Sachsen-Anhalt bzw. die Europäische Gemeinschaft an diesem Projekt.
Die bereits festgestellten, medizinisch wertvollen Eigenschaften von MANC®, dem Wirkstoff der bekannten Medizinproduktserie TOXAPREVENT® zur oralen Anwendung, dient dabei als Basis zur Entwicklung einer natürlichen Haftcreme für Zahnprothesen.
Übersicht über den derzeitigen Stand der Technik
Wie die aktuelle Fassung der Deutschen Mundgesundheitsstudie zeigt, ist im Rahmen der allgemeinen Verbesserung der Mund- und Zahngesundheit der deutschen Bevölkerung die Zahnlosigkeit zwar deutlich zurückgegangen, die Zahl der Menschen, die auf festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz angewiesen sind, ist aber keinesfalls zu vernachlässigen
In vielen Fällen ist herausnehmbarer Zahnersatz nicht nur die kostengünstigere, sondern auch die weniger belastende Lösung für den Patienten. Damit die Prothesen optimal funktionieren, d.h. fest sitzen ohne zu drücken oder zu verrutschen, müssen sie gut an die Kiefer angepasst sein. Das ist allerdings nicht immer gegeben. Außerdem können sich im Laufe der Zeit die Kieferkammverhältnisse verändern - der Knochen kann schwinden - und die Prothese muss dann wieder angepasst ("unterfüttert") werden, um Druckstellen oder ein Verrutschen zu verhindern.
Bei älteren Patienten mit fortgeschrittenem Knochenabbau und ausgeprägter Mundtrockenheit treten häufig zusätzliche Probleme durch das Tragen eines schleimhautgelagerten Zahnersatzes auf. Inkongruenzen zwischen der Prothesenbasis und der Mundschleimhaut können zu Druckstellen und Entzündungen führen. Daher werden häufig Prothesen Haftcremes angewandt, die auf die der Schleimhaut zugewandte Seite der Prothese vor dem Einsetzen aufgetragen werden. Sie sollen einerseits die Haftung der Prothese auch unter Belastung wie z.B. beim Essen verbessern, und idealerweise auch das Tragen angenehmer machen, indem sie Reibung und Druckstellen vermeiden helfen und die Mundschleimhaut ausreichend feucht halten. Zusätzlich sollten sie sich leicht vom Prothesenmaterial entfernen lassen und dürfen das Prothesenmaterial nicht angreifen.
Diese komplexen Anforderungen werden von den auf dem Markt erhältlichen Produkten allenfalls teilweise erfüllt. Bei Tests der Haftkraft unterscheiden sich die Marktprodukte deutlich, viele erhöhen die Haftung nicht zufriedenstellend. Komplexere Anforderungen wie das Vermeiden von Druckstellen oder ein positiver Effekt auf Schleimhautirritationen werden meist gar nicht erst ausgelobt. Das ist nachvollziehbar, da es sich beim Haftcreme-Markt um ein Niedrigpreissegment handelt, so dass der Kostenfaktor bei der Auswahl von Inhaltsstoffen sowie bei der Produktentwicklung und Herstellung ausschlaggebend sein dürfte. Viele der Marktprodukte enthalten daher auch Inhaltsstoffe, die von ökologisch eingestellten und „chemie-kritischen“ Konsumenten abgelehnt werden, wie z.B. die Erdölprodukte Paraffin und Vaseline oder negativ besetzte Farbstoffe.
Ein Ansatz ist daher die Entwicklung einer Haftcreme auf Basis von MANC® als rein natürliches Produkt ohne risikobehaftete Zusatzstoffe.
Eine völlig neu konzipierte Haftcreme mit optimiertem Grundnutzen (Haftfestigkeit) und relevanten Zusatznutzen, wie Schutz vor Schleimhautirritationen und Druckstellen, die auf der Basis von Inhaltsstoffen mit ökologisch vorteilhaftem Profil entwickelt wird, wäre daher sehr innovativ. Sie könnte die gesundheitsbewusste, ökologisch orientierte und gut situierte Gruppe innerhalb der Zielgruppe ansprechen.
Der präventive – therapeutische Zusatznutzen basiert dabei auf dem Wirkstoff MANC® MODIFIZIERTER-AKTIVIERTER- Natur Zeolith-Klinoptilolith.
Dabei sind folgende Wirkungen des Zeoliths von Interesse:
- Die Reduktion von Reiz- und Schadstoffen
- Die darauf beruhende entzündungshemmende Wirkung
- Die Bindung von schwefelhaltigen bakteriellen Stoffwechselprodukten.
- Die Bindung und Ausleitung von Schwermetallen.
- Der generell stabilisierende Einfluss auf das Mundmilieu.
Damit liegt das Einsatzgebiet einer MANC®-basierten Haftcreme schwerpunktmäßig in der Erhaltung eines gesunden Mundmilieus mit einem stabilen, nicht-pathogenen Mikrobiom.
Wir wünschen dem Forschungs- und Entwicklungsteam viel Erfolg bei der zu leistenden Ingenieursarbeit!
FROXIMUN NEWSLETTER-TEAM